Projekt-Details

Name:

Gerrit Köster

Kontaktdaten:

Berater im Gesundheitswesen Gerrit Köster
Marschstraße 30a
25704 Meldorf


Tel: 0151-26579754
E-Mail: kontakt@berater-im-gesundheitswesen.de

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Missstände in Apotheken und im Gesundheitswesen zu optimieren und es erfüllt mich mit Stolz und Freude, die vielen Fortschritte sehen zu können!

Gerrit Köster hat in der Pharmazie als Apotheker seinen Traumberuf gefunden! Und sich dennoch im Oktober 2022 von seinem Job getrennt, um sich für das Patientenwohl und gegen die Missstände im Gesundheitswesen einzusetzen. Als Berater & Coach will er Apotheken dabei helfen, die Arbeitsprozesse zu optimieren und zu digitalisieren, als Referent klärt er über Themen, wie die Versorgung von Patienten mit medizinischem Cannabis zu Therapiezwecken auf und was das für den Gesundheitsmarkt bedeutet. Zudem setzt er sich sehr für die Nachwuchsförderung ein und hält Vorträge an Schulen und Universitäten, um aufzuklären und seine umfangreichen Kenntnisse aus der Chemie, Biologie und Herstellungstechnik von Medikamenten weiterzugeben.

Frage 1: Du bist leidenschaftlicher Apotheker und hast dich dennoch von dem Beruf verabschiedet. Erkläre uns, wie es dazu kam und warum du dich für eine Selbstständigkeit entschieden hast!

Ja, tatsächlich bin ich leidenschaftlicher Apotheker. Aber eben nicht mehr in der Institution selbst. Denn auch im Gesundheitswesen herrschen viele Missstände – wie auch in anderen Branchen und mir liegt einfach wahnsinnig viel daran, zu helfen und aufzuklären. Denn immer mehr Apotheken müssen aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Damit gefährdet die Politik die wohnortnahe Arzneimittelversorgung in Deutschland:

Während im europäischen Durchschnitt 100.000 Einwohner von 32 Apotheken versorgt werden, sind es in Deutschland schon heute nur noch 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner. Hier muss zum einen die Politik gegensteuern, aber auch intern sehr viel optimiert werden.
Arbeitssicherung, Schulungen und Pflichtschulungen können outgesourct werden, die Frage nach einem Socialmedia-Beauftragten kann nicht intern gelöst werden, wenn Apotheken, die normalerweise 4-6 Personen benötigen mit gerade mal 2-3 Personen arbeiten.

Als Apotheker arbeitest du rund um die Uhr, ohne Pause, wenn aus Kostengründen weniger Personal eingestellt wird und für die Optimierung von Arbeitsprozessen und wichtigen Unternehmensentscheidungen bleibt einfach keine Zeit. Und die Kundschaft merkt das nicht einmal. Viele denken, dass Arzneimittel immer teurer werden und Apotheken immer reicher, aber genau das Gegenteil ist der Fall. In den meisten Fällen ist die tägliche Arbeit ein Minusgeschäft und die Apotheken sind abhängig vom Verkauf von freiverkäuflichen Produkten, wie Kosmetika oder Abnehm-Shakes.

Frage 2: Wolltest du dich schon immer selbstständig machen?

lachend Ehrlicherweise habe ich da früher gar nicht drüber nachgedacht – denn wie schon erwähnt, ich war gerne Apotheker. Während des Abiturs war Pharmazie noch gar nicht so wirklich in meinem Blickfeld. Ich habe mich zunächst für den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistent interessiert – ein Beruf der chemisches und medizinisches Wissen mit Kundenkontakt vereint.

Doch schon während der Ausbildung war klar: Das reicht mir nicht! Ich will noch mehr über den Umgang mit Arzneimitteln, deren Wirkung und Therapie wissen. Und so hängte ich an die abgeschlossene Ausbildung das Studium der Pharmazie an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel an. Und auch während ich in meinem Traumjob als Apotheker arbeitete, der durch die Missstände im Gesundheitswesen immer anstrengender und unbefriedigender wurde, habe ich meinen Horizont immer erweitert.

Ich habe mich in der Palliativpharmazie zertifiziert und Patienten bei ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet. In dem Zuge kam auch häufig das Thema “medizinisches Cannabis” auf, um den Patienten ein würdiges Lebensende zu bereiten. Also nahm ich mich dem Thema an, habe viele Weiterbildungen in diversen Pharmazie-Einrichtungen gemacht und mit Ärzten und Verbänden gearbeitet, die sich auf das Thema spezialisiert haben.

2020 kamen dann die ersten Anfragen von großen Pharmaziefirmen, die mich für einen Vortrag buchen wollten, um das Wissen über Arzneimittel und medizinisches Cannabis auch in der Bevölkerung zu verbessern. Aber als Apotheker mit einer 60-Stunden-W oche ließ sich das natürlich schlecht vereinbaren. Entsprechend kam immer wieder der Gedanke auf, meine Stunden zu reduzieren und das Referieren und Beraten erst einmal nebenberuflich zu machen. Aber dazu ist es dann doch nicht gekommen. grinst Ich bin jemand, der Dinge ganz oder gar nicht macht. Und somit habe ich im Oktober 2022 die Entscheidung getroffen, meinen Job zu kündigen. Die Chance, mit einem sehr namhaften Pharmaunternehmen zusammenzuarbeiten und dort darüber zu referieren, wie man das Gesundheitswesen revolutionieren kann, konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.

Frage 3: Welche Rolle spielte das CAT auf dem Weg in deine Selbstständigkeit?

Definitiv eine sehr entscheidende. Nachdem ich meinen Job gekündigt hatte, um endlich Zeit für die vielen Themen, die mich rund um das Gesundheitswesen interessieren zu haben und die Anfragen nach Vorträgen annehmen zu können, bin ich zur Agentur für Arbeit gegangen, um mich nach Gründungszuschüssen und möglichen Angeboten zum Thema Selbstständigkeit zu erkundigen. Und die haben mir dann das Gründungsseminar des CAT empfohlen, worüber ich sehr dankbar bin. Im Zuge des Seminars habe ich meine Idee, mich als Berater und Dozent im Gesundheitswesen selbstständig zu machen, nochmal genau geprüft, habe meinen Businessplan geschrieben und mich mit dem bürokratischen Sachverhalt einer Selbstständigkeit auseinandergesetzt.

Was ich dabei vielleicht etwas unterschätzt habe und jedem, der gründen will, mit auf den Weg geben möchte: Es ist ein Prozess und braucht Zeit. Nur weil man heute seinen Job kündigt und eine wirklich gute Idee hat, kann man nicht morgen schon selbstständig agieren. Bis man geklärt hat, was man alles braucht und die ganzen behördlichen Themen geklärt sind, vergeht Zeit. Dann steht da noch das Thema Krankenversicherung und Altersvorsorge im Raum, man muss sich um eine Steuernummer kümmern, verstehen, wie das mit der Buchhaltung funktioniert und am besten noch einen guten Steuerberater finden…

Frage 4: Würdest du sagen, dass du die richtige Entscheidung mit dem Schritt in die Selbstständigkeit getroffen hast?

Definitiv. Klar, ist auch der Aufbau eines eigenen Geschäfts wahnsinnig arbeitsintensiv. Aber ich weiß eben, wofür ich das alles mache und sehe den Mehrwert. Wenn ich einen Vortrag vor 50 Leuten halte und auch nur einer daraus etwas mitnehmen und etwas bewegen kann, macht mich das glücklich!

Ich weiß, dass Apotheken Hilfe und ein externes Auge brauchen, um mal über den eigenen Tellerrand des Betriebes zu gucken – weil ich selbst ein Jahrzehnt als Apotheker gearbeitet habe. Ich weiß, wie veraltet diverse Arbeitsschritte noch sind und wie wichtig es ist, die Digitalisierung voranzutreiben oder auch das Thema künstliche Intelligenz in Betracht zu ziehen. Aber es ist natürlich schwierig, überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen, wenn die Unternehmen unter der Personalnot zusammenbrechen. Es ist ein Teufelskreis, den ich durchbrechen möchte, um dem Gesundheitswesen zu helfen. Deshalb informiere ich auch an allgemeinbildenden Schulen und Gymnasien über die Apothekenberufe, das Pharmaziestudium und die Möglichkeiten, im Berufsfeld „Pharmazie“ tätig zu sein. Und natürlich biete ich auch Schulungen zum Thema “medizinisches Cannabis” an. Denn viele Apotheken haben Angst vor dem Thema oder schlichtweg keine Zeit, sich mit der Herstellung medizinischer Mischungen auseinanderzusetzen. Eine Blüte kann über 100 unterschiedliche Wirkungen auf einen Patienten haben und somit ist es wichtig, die richtige Mischung herzustellen und ganz gezielt einzusetzen. Auch Ärzte, die medizinisches Cannabis verschreiben wollen, kennen sich oft gar nicht richtig aus. Deshalb biete ich gezielt Coachings an, um aufzuklären und Wissen zu teilen.

Frage 5: Was möchtest du Menschen, die vor der Gründung stehen, mit auf den Weg geben?

GANZ GLEICH FÜR WELCHE BRANCHE – ES BRAUCHT GUTE IDEEN UND MUTIGE MENSCHEN, DIE SICH DAFÜR EINSETZEN!

Ich bin ganz klar dafür, dass Menschen mit guten Ideen dafür losgehen sollten. Denn es gibt einfach in vielen Bereichen Optimierungsbedarf und gerade durch die Digitalisierung und die immer besser werdenden KI-Lösungen wird sich am Markt viel verändern. Aber es muss eben auch eine gute Idee sein. Ich würde jedem raten, mit Freunden und Familie über die Idee zu sprechen und sie gut zu durchleuchten. Und wenn auch andere davon begeistert sind…

Aaaaaaber: wie oben schon erwähnt, sollte man einkalkulieren, dass es für alles mehr Zeit braucht, als man vielleicht denkt. Ich kann nur jeden Gründer, jede Gründerin dazu motivieren, nicht ängstlich vor Behördengängen zu sein. Man muss sich einfach nur trauen, Fragen zu stellen. Mir wurde bei allem super geholfen und die Leute haben sich Zeit für mich genommen. Mir wurde beim Bäcker um die Ecke gezeigt, wie ich meinen Elster Zugang anlege und auch die Dame von der Rentenversicherung hat mir geduldig und extrem freundlich alle meine Fragen beantwortet. Und wenn das ganze Bürokratische erstmal steht und man die Erfolge der eigenen Arbeit sieht, hat sich all die Mühe gelohnt 😃